Coaching

Eng verschmolzen mit der Rolle als Moderator von Workshops ist jene des Coachs, die ich im Rahmen meiner Projekte immer wieder einnehme. Coaching als individuelle Maßnahme aber auch als Instrument der Organisationsentwicklung und zur Unterstützung von Verbesserungsprozessen setzt auf der Ebene Individuum an. Behandelt werden sowohl Sach– als auch Beziehungsthemen, wobei mein Arbeitsschwerpunkt auf der emotionalen Ebene liegt. Da sich soziale Systeme verändern, wenn sich mindestens ein Mitglied verändert, führt das Coachen von Einzelnen zu Veränderungen im Gesamtsystem. Insoweit stellt Coaching ein wirksames Mittel im Rahmen von Organisationsentwicklungs-Prozessen dar. Besonders unter folgenden Bedingungen ist der Einsatz von Coaching in Unternehmen sinnvoll:

  • Geringes Beratungsbudget
  • Verantwortung soll im Kundensystem bleiben
  • Individuelle, auf den Kunden zugeschnittene Beratungsform wird erwartet
  • Geringerer Zeitaufwand für Beratung
  • Es sollen tatsächlich Veränderungen erzielt werden
  • Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Führungskräfte

Mögliche Zielgruppen sind Vorstand und Führungskräfte, aber auch Projektleiter und -mitarbeiter.

coaching im unternehmen durch moderator

Mögliche Anlässe und Maßnahmen

Es gibt eine Reihe an Anlässen, einen Coach nicht nur als Moderator von Workshops (Teamcoaching), sondern als individuellen Faktor beizuziehen:

  • Fusion zwischen zwei Organisationen: Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation Verbesserung des Führungsverhaltens.
  • Reorganisation der Bearbeitungsprozesse in einer Organisation: Nachhaltige Umsetzung der Reorganisation
  • Kurz bevorstehender Wechsel in eine neue Führungsposition: Steigerung der Flexibilität und Abbau und Prävention von Stress
  • Qualitätsmanagement einführen: Unterstützung der Umsetzung und Verbesserung der Kundenorientierung, neues Rollenverhalten einüben bzw. stabilisieren
  • Unmittelbarer Start eines Projektes: Klarheit über eigene und fremde Rollenerwartungen
  • Konkrete Entwicklung und Umsetzung einer neuen Vision oder Strategie: Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation
  • Beginn der Reorganisation eines Unternehmens verbunden mit einem starken Personalabbau: Unterstützung bei akuten Krisen, Abbau und Prävention von Stress und nachhaltige Umsetzung der Reorganisation, Verbesserung des Führungsverhaltens
  • Kundenorientierung verbessern: Unterstützung der Umsetzung, Verbesserung der Kundenorientierung der betroffenen Mitarbeiter
  • Konflikte und Mobbing
  • Zunehmende Fälle von Burnout

Je nach den Details ist neben dem individuellen Coaching grundsätzlich auf auf Teamebene ein Workshop mit Moderator sinnvoll, auch ergänzend zum Coaching. Bei einzelnen Fällen kann es jedoch auch sinnvoll und hilfreich  sein, einen Psychotherapeuten zu konsultieren.

Zielsetzungen für Coaching

Zielsetzungen für das Coaching ist es, Problembewusstsein bei den Mitarbeitern schaffen können, einen authentischen Auftritt der Führungskräfte zu gewährleisten, die Rolle der Führung in Veränderungsprozessen zu klären oder eine Sensibilisierung für Themen wie Widerstand, Veränderungsprozesse, Umgang mit Macht etc. zu erbringen und das damit verknüpfte Verhalten zu trainieren.

Prozesse beim Coaching

Allgemein läuft der Prozess beim Coaching in den Unternehmen wie folgt ab:

  • Design der Erhebungsphase
  • Kompetente Interviewdurchführung
  • zielgruppenadäquate Aufbereitung der erhobenen Daten – hier verfüge ich als Sozialwissenschaftler über den erforderlichen Background.
  • begleitende Gestaltung als Moderator von Workshops, Infomärkten, Großgruppen-Veranstaltungen etc.

Interner versus externer Coach

Coaching kann durch einen organisationsinternen oder– externen Coach durchgeführt werden. Handelt es sich um einen internen Coach, so kann die Rolle vom Vorgesetzten oder einer Stabsstelle, z.B. einem Personalentwickler (PE) wahrgenommen werden. Externe Coachs sind wie ich speziell dafür ausgebildete Berater. Die folgende Grafik veranschaulicht diesen Zusammenhang:

internes versus externes Coaching

Aufgrund oft bestehender informeller Strukturen und Verknüpfungen empfiehlt sich in der Regel der externe Coach, vor allem bei heiklen Themen.

Rolle des Coachs

Ein Coach ist somit immer ein Berater, der den Gecoachten begleitet – er unterstützt ihn dabei, seine vorhandenen Problem– und Konfliktlösungskompetenzen weiter zu entwickeln und diese im beruflichen Umfeld zielgerichtet einzusetzen. Ein Coach bietet lösungsorientierte Anregungen und kritisches Feedback. Dabei ist Coaching immer Hilfe zur Selbsthilfe. Das zeigt sich in der zeitlich begrenzten Dauer und der Beziehungsgestaltung der Beteiligten. Im Coaching begegnen sich zwei gleichberechtigte Partner, deren kooperative Zusammenarbeit stets durch vertrauens– und wertschätzenden Umgang miteinander geprägt ist.

Die Wahrung der Unabhängigkeit und Autonomie des Gecoachten ist dabei ein zentraler Bestandteil.

Klarheit über die eigene Rolle als Coach zu gewinnen ist bedeutsam für die Vorgehensweise und die einzusetzenden (Interventions-) Techniken im Coachingprozess. Ebenso ergeben sich daraus entsprechende Erwartungen, verbunden mit differenzierten Anforderungen seitens des Gecoachten an den Coach. Damit führt adäquates Rollenverhalten zu klaren Arbeitsbeziehungen und effizientem Zeit– und Energieeinsatz.

Grundsätzlich meint Rolle ein Bündel von Verhaltenserwartungen, das an eine Person, in diesem Fall den Coach, herangetragen wird.

Die Rolle des Coachs wechselt, manchmal sogar während einer einzigen Sitzung.

Professionelles Coaching

Für die erfolgreiche Begleitung des Gecoachten ist auf eine professionelle Vorgehensweise zu achten. Dies beinhaltet u.a. eine systematische, aber dennoch flexibel und individuell einsetzbare Vorgehensweise sowie ein ausgeprägtes Rollenbewusstsein  und –verständnis des Coachs (s.o.).

Ablauf eines Coachinggesprächs

Ein Gespräch läuft idealtypisch in folgenden Schritten ab:

  • Vorbereitung
  • Erste Auftragsklärung und Zieldefinition
  • Kurze Problembeschreibung
  • Bearbeitungsebene klären
  • Regelmäßige Auftragsklärung
  • Konkrete Problemdefinition und bisherige Lösungsversuche
  • Vergleich Problem- und Lösungsmuster
  • Unterschiede / Gemeinsamkeiten
  • Ausnahmen
  • Auswirkungen / Konsequenzen
  • Entwicklung geeigneter Lösungen
  • Lösung(en) auswählen
  • Planung und Transfer in den beruflichen Alltag

In der Praxis gehen die einzelnen Schritte ineinander über bzw. es kommen immer wieder Rückschleifen im Gespräch vor.