Führungsstile

Es können zwei grundlegende Kategorien von Führungsstilen unterschieden werden, der autoritäre und der kooperative Führungsstil, die sich durch jeweilige Merkmale auszeichnen. Infos vom Führungs-Workshop-Moderator.

Merkmale des autoritären Führungsstils

  • Die Funktionen Entscheidung, Ausführung und Kontrolle sind getrennt.
  • Entscheidungs– und Anweisungskompetenz hat nur der Vorgesetzte.
  • Mitarbeiter können nur akzeptieren und ausführen.
  • Die Führungskraft kontrolliert die Ausführung seiner Anweisungen.
  • Die Mitarbeiter haben der Führungskraft gegenüber kein Kontrollrecht. Die Führungsmittel des autoritär führenden Vorgesetzten werden ebenfalls durch diese  Merkmale bestimmt. Er delegiert nicht, da er selbst entscheidet. Mitarbeiter sind  Befehlsempfänger und daher auch nicht kreativ. Sie sind gegenüber dem Vorgesetzten und  dem Betrieb gleichgültig. Interessante Aufgaben übernimmt die Führungskraft, daher sind die  Mitarbeiter nur wenig durch ihre Arbeit motiviert.

Folgende Kriterien kennzeichnen den kooperativen Führungsstil:

Merkmale des kooperativen Führungsstils

  • Die Mitarbeiter sind am Entscheidungsprozess beteiligt.
  • EntscheidungAusführung und Kontrolle sind möglichst wenig getrennt.
  • Selbstkontrolle der Mitarbeiter statt Fremdkontrolle.
  • In Besprechungen baut die Führungskraft persönliche Beziehungen auf.
  • Häufige Einnahme der Rolle von Moderator und Coach
  • Der Mitarbeiter hat gegenüber der Führungskraft Kontrollrechte.
  • Durch Delegieren werden Entscheidungen auf die betriebliche Ebene verlagert, welche  die größte fachliche Kompetenz besitzt (Mitarbeiterpartizipation).

Neben dieser Zweiteilung lassen sich Führungsstile außerdem in eindimensional und  mehrdimensional einteilen. Alle eindimensionalen Führungsstile beziehen sich lediglich auf  die Willensbildung, das heißt auf die Faktoren Entscheidungsvorbereitung,  Entscheidungsbildung und Entscheidungspartizipation.  Bei den mehrdimensionalen Führungsansätzen kommen dagegen die Aspekte

  • Führungsphilosophie (Leitbild, Menschenbild)
  • Organisationsstruktur (Aufgabenstruktur,  Formalisierungsgrad)
  • Willensdurchsetzung (Entscheidung, Autoritätsbasis, Kommunikation)  und
  • Willenssicherung (Kontrolle) hinzu.

Das Führungsverhalten ist kein starres Gebilde, sondern unterliegt zahlreichen Einflüssen  und Wechselwirkungen. Zu nennen sind hier vor allem folgende vier Einflussfaktoren:

  • die Führungskraft selbst (angeborene Begabungen und Fähigkeiten sowie  individuelle Erfahrungen)
  • die einzelnen Mitarbeiter (individuelle Einstellungen, Erwartungen und Bedürfnisse  sowohl in Bezug auf die Führungskraft als auch bezüglich der Situation)
  • die Struktur und Funktion der Gruppe (Status- und Rollenbeziehungen, Werte und  Normen) und
  • die jeweilige Situation (die Art der zu bewältigenden Aufgabe, das Gruppenziel und  sonstige äußere Bedingungen).

Diese Einflussfaktoren machen deutlich, dass es keinen ultimativen, einzig richtigen Führungsstil geben kann. Führung ist immer situationsbedingt und hängt von der Persönlichkeit der jeweiligen Führungskraft und den zu führenden Mitarbeitern ab.