Jede betriebliche Situation ist anders, es kann also keine Allheilmittel für Führungskräfte geben, die immer und überall das Betriebsklima verbessern können. Grundsätzlich aber sollten die Schwerpunkte auf den Gebieten Information und Kommunikation liegen. Die folgenden Erkenntnisse sind Ergebnis hunderter Workshops, die ich als Moderator mit Führungskräften und Mitarbeitern durchgeführt habe.
Einfluss des Betriebsklimas
Für die Arbeitsleistung des Einzelnen ist die innere Einstellung zur Arbeit und zum Betrieb von entscheidender Bedeutung. Diese innere Einstellung wird aber ganz wesentlich vom Betriebsklima geprägt. Psychologen haben entdeckt, dass Mitarbeiter mit einer negativen Stimmung
- sich vor allem an Negatives erinnern
- nur das Negative heraushören
- sich, ihr Umfeld und ihre Zukunft negativ einschätzen
- die eigenen Produkte negativ beurteilen und präsentieren
- kaum Selbstvertrauen haben.
Die eigene Stimmung wirkt sich also direkt auf die persönliche Leistungsbereitschaft aus. Ein schlechtes Betriebsklima ist deshalb die stärkste Motivationsbremse. Umgekehrt bedeutet das natürlich: Je besser die Stimmung der Mitarbeiter oder Kollegen ist, desto leistungsfähiger und produktiver sind sie.
Tipp: Besonders Führungskräfte sollten immer wieder prüfen, ob und wie die Stimmung der Mitarbeiter die Leistungsbereitschaft beeinflusst. Scheuen Sie sich nicht, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um über eine Verbesserung der Mitarbeiterstimmung die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen.
Erhebung und Verbesserung des Betriebsklimas
- Führen Sie Motivationsanalysen durch.
- Werten Sie die Analyse aus und besprechen Sie diese mit den Mitarbeitern oder Kollegen.
- Bilden Sie Ausschüsse zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, um Lösungsvorschläge für die aktuellen Probleme zu erarbeiten.
- Führen Sie regelmäßige Veranstaltungen z. B. nach dem Motto „Die Geschäftsleitung steht Rede und Antwort” durch.
- Lassen Sie bei Beurteilungsgesprächen die Mitarbeiter das Betriebsklima beurteilen.
- Informieren Sie alle Beschäftigten regelmäßig über interessante Fragen.
- Schaffen Sie Kommunikationsmöglichkeiten für persönliche und öffentliche Aussprachen. So können Sie Beschwerden und Angriffen Ihrer Mitarbeiter oder Kollegen sinnvoll begegnen.
- Erkennen Sie Störenfriede und legen Sie Toleranzgrenzen fest. Zeigen Sie Konsequenz bei Überschreitung dieser Grenzen.
- Beachten Sie Gerechtigkeit und Fairness bei Aufgabenverteilung und Entgelt.
- Bilden Sie abteilungsübergreifende Projektgruppen und Gesprächsformen, um Differenzen und Missverständnisse zu lösen.
- Versuchen Sie, die Motive, Überzeugungen und Einstellungen Ihrer Mitarbeiter oder Kollegen zu verstehen.
- Seien Sie Vorbild – vom Umgangston bis zur Glaubwürdigkeit.
Tipp: Damit sich Mitarbeiter stärker mit dem Unternehmen identifizieren und um die informelle sowie persönliche Kommunikation zu fördern, sollten Sie regelmäßig fantasievolle Betriebsfeste und andere Veranstaltungen, z. B. ein Sportwochenende, oder Workshops mit Moderator in losgelöstem Ambiente eines Seminarhotels veranstalten. Hierbei ist es wichtig, ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen, um Hierarchien zu überwinden. Ein sozial verträgliches Betriebsklima ist aber auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten notwendig, da zufriedene Mitarbeiter mehr leisten und weniger krank sind. Da aber für das Betriebsklima in erster Linie die Führungskräfte verantwortlich sind, muss zuerst bei ihnen ein Umdenken in Führungsfragen stattfinden. Führungskräfte müssen sich in Zukunft von bequem gewordenen Verhaltensmustern verabschieden und auf Dinge wie Status, Macht und Distanz verzichten. Nur wenn dies gelingt, kann es zu einer Motivation der Mitarbeiter kommen. Bei Bedarf können die wichtigsten Faktoren auch mit einem Moderator in einem Workshop erhoben werden.